Dienstagabend, der 14.07.2020 und ich sitze vor dem Computer. Es ist ca. 19Uhr und ich habe mich gerade für die Erstaustragung des Ultracycling-Bikepackingevent BikingMan France angemeldet. Ein Langstreckenradrennen, in dem es gilt 1.000km und 20.000hm in einem Zeitfenster von 5 Tagen oder anders ausgedrückt 120h zu absolvieren. Puh…
Anfangs noch euphorisch, wird die Nacht zu Mittwoch doch eher schlafarm. „Es habe ich nur getan?“ oder „Ist das Ganze nicht doch eine Nummer zu groß?“ frage ich mich.
Vor der Herausforderung habe ich Respekt, denn es ist sozusagen meine Premiere auf dem Gebiet. In früheren Trainingslagern bin ich in einer Woche (7 Tage) auch schon mal 1.000km mit dem Rennrad unterwegs gewesen, dazu kamen noch Laufen und Schwimmen. Oder damals, als ich auf Sizilien einige Wochen als Radguide tätig war kamen ebenfalls 700-800km pro Woche zusammen (auch hier wurde noch nebenbei gelaufen und geschwommen) und das über einen längeren Zeitraum von 5-6 Wochen hintereinander. Aber eben 1.000km in 5 Tage und das ganz self-supported – also in Eigenregie ist dann doch noch einmal ein anderer „Schnack“.
Der Vorteil ist bei dem Rennen, die Strecke ist weitestgehend vorgegeben. Es gibt auf der Strecke Checkpoints, die angefahren werden müssen – so dass jeder Teilnehmer den Nachweis erbringt, auch wirklich die 1.000km gefahren zu sein. Somit springe ich nicht ganz ins kalte Wasser und muss mich noch um die Routenplanung kümmern, brauche die Strecke „nur“ abfahren.
Essen und Trinken? Bei solch einem self-supported Rennen muss mich sich um diese belange selbst kümmern. Sprich Eigenverpflegung. Klar, du kannst jeden Tag ins Restaurant essen gehen – das geht aber ordentlich ins Geld und kostet eben auch Zeit. Tankstellen und Supermärkte, kleine Imbisse sind eher vom Vorteil – weil sich hier alles aufs Wesentliche verschränkt ist: Lebensmittel zu bekommen.
Schlafen? Das ist für mich im Moment noch die große Unbekannte und bereitet mir noch am meisten Kopfzerbrechen. Klar, man könnte im Hotel oder Pension schlafen. Nachteil, es kostet Geld und Zeit. Ein Zelt, das ist evtl. eine Möglichkeit. Zelten war ich schon, dass macht mir Spaß. Ein Biwak, also ein sehr minimalistisches Zelt bzw. eher ein Sack wird auch gerne genommen, dass spart nämlich noch Gewicht. Man muss schließlich alles jeden Tag mitnehmen.
Die ganz harten Fahrer sparen sich auch das und legen sich teilweise, wenn sie zu müde zum weiterfahren sind einfach neben der Straße ins Gras. Gut, da bin ich wohl raus – aber man soll niemals nie sagen.
Gepäck? Wie anfangs geschrieben, durch den self-supported Charakter muss alles was ich während des Rennens benutze – am Mann haben. Oder in Taschen am Rennrad. Heißt, nicht zu viel mitnehmen – denn ich muss es über die Berge schleppen. Ein sehr wichtiger Faktor denke ich!
Wie also mein Weg bis nach Le Cannet in Frankreich (Start/Ziel) aussehen wird, werde ich euch natürlich mitteilen. Vielleicht habt ihr ja noch Fragen, Tipps und Tricks an die ich selbst im Moment noch gar nicht denke.
Ich habe mich dazu entschieden, wohl nur im 2 Wochen-Rhythmus zu diesem Abenteuer etwas zu posten – dafür aber ausführlicher und mit mehr Liebe! 😊
Ein Gedanke zu “BikingMan France #1”