Unterschiede von FAT32, exFAT und NTFS.

Warum dieser Artikel? Nun die Kommentare und Klicks zu meinen Artikel „macOS – Das Objekt… kann nicht kopiert werden…“ sprechen eine deutliche Sprache. Denn das ist wirklich mein „erfolgreichster“ Artikel auf der Seite, aber warum kommt es überhaupt unter macOS zu diesem Fehler. Das möchte ich nun in der folgenden Erklärung erörtern:

FAT32 ist ein von Microsoft entwickeltes Dateisystem von 1996. Die „Eltern“ bzw. „Ureltern“ sind FAT12 und FAT16. FAT32 wurde mit Windows 95 eingeführt, dementsprechend alt ist dieses Dateiformat. FAT steht übrigens für File Allocation Table und ist heutzutage der Standard in Sachen Speicherformat. Außerdem funktioniert dieses Dateisystem überall. Egal ob Windows, macOS, Linux, Android, irgendwelche Spielekonsolen oder Kameras.

Der Nachteil an der FAT32 ist jedoch, es hat nur eine 32Bit Adressierung. Davon sind auch noch 4Bit automatisch vom Dateisystem reserviert. Es bleiben also nur noch 28Bit, um Dateien eine Speicheradresse zu verpassen. Dateien können deshalb nur maximal 4GB groß sein. Außerdem darf die Festplattenpartition nur maximal 8TB groß sein.

Plump gesagt, 1996 waren 4GB für eine Datei wahrscheinlich noch unvorstellbar und soweit hat man erstmal nicht gedacht. Und 8TB große Festplatten unbezahlbar. Ihr versteht oder?

exFAT wurde ebenfalls von Microsoft entwickelt, jedoch speziell für Speichersysteme. Die Bezeichnung steht für Extendet File Allocation Table, also eine Art Erweiterung vom FAT-System. Es wurde 2006 mit Windows CE bzw. Windows XP ab ServicePack2 eingeführt. Windows 7 oder ab macOS Snow Leopard unterstützen exFAT standardmäßig.

exFAT hat eine 64Bit Adressierung und kann Dateien bis zu einer Größe von 64ZB (Zettabyte) speichern. Empfohlen wird allerdings maximal 512TB.

NTFS, die Nummer 3 in der Runde. Die Abkürzung steht für New Technology File System und das Dateisystem, was Windows mittlerweile standardmäßig verwendet. Auch hier gibt es keine Probleme mehr mit Dateien, die Größer als 4GB sind.

Der große Nachteil jedoch, NTFS kann nur fast ausschließlich unter Windows verwendet werden. macOS kann NTFS-Datenträger lesen, aber nicht schreiben. Sprich: Speichern ist da nicht möglich und auch für Linux besteht keine 100%ig Unterstützung. So muss auch dort erstmal nachgearbeitet werden bevor alles reibungslos funktioniert. Spielekonsolen wie die PlayStation können auch keine Speicherkarten, die das NTFS-Format haben, lesen.

Somit ist und bleibt exFAT das Mittel der Wahl, wenn ihr Speicherkarten oder externe Festplatten nutzt und ihr wirklich keine Probleme beim Abspeichern eurer Dateien haben wollt.

Ich hoffe, ich konnte euch mit dieser Erklärung etwas Licht ins Dunkel der Dateisysteme bringen.

Happy Speichern!

Stephan


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